Anbau

Botanisch gehören Kartoffeln (Solanum tuberosum L. ssp. tuberosum) wie auch Tomaten, Paprika, Eierfrucht und Tabak zu den Nachtschattengewächsen und stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, besonders Peru, Bolivien sowie Chile.

Die heutige Kulturform geht hauptsächlich auf die beiden tetraploiden Wildarten Solanum andigenum und Solanum tuberosum zurück. Diese beiden Arten
wurden im 15. Jahrhundert nach Europa eingeführt und stellen den Grundstock der europäischen Kartoffelzüchtung dar. Zur Erweiterung der genetischen Variabilität und zur Einkreuzung von Resistenzen verwendet man heute
weitere Wildarten der Kartoffel. Die planmäßige Kartoffelzüchtung begann im
19. Jahrhundert nach der verheerenden Krautfäuleepidemie von 1845 bis 1849.

Kartoffeln sind einjährige, dikotyle Pflanzen, welche sich sowohl generativ
(über Samen) als auch vegetativ über Knollen vermehrt. Es handelt sich um eine Staude, welche an der Triebbasis im Boden Stolonen ausbildet, an deren Ende die Knollen entstehen. Demnach sind Kartoffelknollen keine Wurzeln sondern Stengelverdickungen, die bei Lichteinwirkung ergrünen (Einlagerung von Solanin). Die Augen der Knollen entsprechen Knospen oberirdischer Triebe.